Reineke, der Fuchs, legt sich in der mittelalterlichen Geschichte mit dem Löwen Nobel, dem Wolf Isegrim, dem Bären Braun, dem Dachs Grimbart und dem Kater Hinze an, dem Hasen Lampe beißt er außerdem den Kopf ab. Um der Strafe zu entgehen, flieht er auf die Burg Malepartus. Er wird gestellt, entrinnt aber mit diversen Tricks dem Galgen, bezichtigt Isegrim und Braun des Hochverrats, verhält sich unsportlich, erzählt Lügengeschichten und schändet Isegrims Gattin. Dies alles führt nicht etwa zum endgültigen Vollzug der Todesstrafe, nein, Reineke wird aufgrund dieser dissozialen Charakterzüge zum Ratgeber des Königs und Kanzler des Reiches ernannt. Ein Schelm wer Parallelen zur heutigen Politik zieht…
Die Burg Malepartus heißt bei uns „Fuchsbau“ und stellt einen tollen Ort da, um von den Zwängen des Alltags zu fliehen. Weitere Gemeinsamkeiten mit der mittelalterlichen Geschichte gibt es aber nicht. Bei uns wird keiner „gestellt“ oder zum Kanzler ernannt. Und eine Begegnung mit Reineke muss auch keiner fürchten, höchstens mit seinen scheuen und friedlichen Nachfahren.
Der „Fuchsbau“ ist inzwischen mit knallroten Fensterläden ausgestattet – das macht die Schäferwagen-Unterkunft noch privater.