Der Wald war früher für die Menschen in erster Linie bedrohlich, v.a. im Dunklen. Im unwegsamen Gelände lauerten Räuberbanden und wilde Tiere. In den Wald ging man, weil man Holz brauchte oder jagte, aber sicher nicht, um sich zu erholen. Ehrlich gesagt ist der Wald während der Nacht aber auch heute noch ganz schön gruselig. Hier ein komischer Schatten, dort ein seltsames Geräusch. Wer einmal in der Verzweiflung (weil verlaufen) im Wald übernachten musste (einfach so, im Schlafsack), weiß, dass man das nur mit geschlossenen Augen und Ohrenstöpsel übersteht. Und dann an etwas Schönes denken, so kann man eine Nacht überstehen. Oder an eine starke Schulter kuscheln. Im Baumhaushotel braucht niemand Angst zu haben. Es ist sehr effektiv aber dennoch dezent beleuchtet, Lichtverschmutzung muss niemand befürchten!
Wir haben viele Gäste, die ein tolles Auge für schöne Foto-Motive haben und dann auch noch über das erforderliche technische Material verfügen. Da können wir mit „Ritsch-Ratsch-Klick“ nicht gut mithalten. Zuletzt hat uns Thomas von GTI wunderschöne Fotos geschickt und ich habe eine kleine Kostprobe angehängt. Mich lassen diese Fotos spontan an Goethes Osterspaziergang denken: Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; Im Tale grünet Hoffnungs-Glück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück. Faust unterhält sich hier mit seinem Schüler Wagner, also eigentlich spricht nur Faust – Wagner hört zu. Wie das halt so ist bei Lehrern…. In der vorherigen Szene plagte sich Faust noch mit Selbstmordgedanken, beim Osterspaziergang blüht er, wie auch der Frühling um ihn herum, förmlich auf. So dramatisch muss der Frühlingsbeginn im Baumhaushotel gar nicht sein. Aber auch bei uns hat sich der alte Winter zurückgezogen. Zum Glück. Er lauert nun in seinem Versteck, bis es November wird und er wieder zuschlagen kann. Aber so lange wollen wir diese wunderbare Jahreszeit noch genießen und auch hier passt eine Zeile des Ostergedichts zum Baumhaushotel: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!
Dieses Video dokumentiert in einmaliger Weise, wie Mehdi, Reiner und Reto den Hotpot-Bau voran bringen. Hier ist der entscheidende Schritt zu sehen: der Pot wird in die Sandstein-Umrandung eingefügt, nun muss nur noch für „Hot“ gesorgt werden. In unserem Fall handelt es sich um einen kleinen Ofen, den wir dann ganz stilgerecht mit Spessartholz einschüren werden. Your browser does not support the video tag.
Gestern wurde der große Zapfenstreich für unseren bisherigen Bundespräsidenten aufgeführt (das ist tatsächlich das passende Verb, ich dachte spontan eher an: geblasen oder gegeben) – eine etwas alberne Veranstaltung. Aber sehr nett war die Interpretation des Staatsmusikkorps von „Über sieben Brücken musst du gehen“ (J. Gauck hat sich außerdem „Ein feste Burg ist unser Gott“ und „Freiheit, die ich meine“ gewünscht). Man fühlte sich ein wenig an Richard Claydermanns eigenwillig rhythmische Darbietungen populärer Stücke erinnert. „Sieben Brücken“ ist ein Hit von Karat aus dem Jahre 1979. Wessis verbinden mit dem Titel allerdings Peter Maffay – und das ist die etwas umständliche Überleitung zum eigentlichen Grund für diesen Beitrag. Peter Maffay hat uns nämlich zum 2. Mal besucht, dieses Mal mit seinem gesamten Management. Und wie schon beim 1. Mal hat er sich als sehr angenehmer Gast präsentiert!
Die Suche nach einem geeigneten Seemühlen-Baumhaus-Mobil gestaltete sich schwieriger als gedacht. Die Ape (siehe Beiträge vom November 2016) fiel bei unseren Gästen durch: zu laut, zu stinkend. Deshalb waren wir sehr froh, als Thomas uns das ultimative Fahrzeug präsentierte: es fährt mit Strom und surrt deshalb ganz leise durch den Baumhauswald (ich weiß, Thomas, das klingt nach Tesla, aber leider hast du uns den ja nicht gebracht…)! Er hat es uns höchst persönlich aus Hamburg angeliefert! Nein, er ist die 600 km nicht mit dem Golfcart durch Wind und Wetter gedüst, auch wenn er auf dem Bild so aussieht… Er hat sich einen Anhänger geliehen. Danke dafür!
Letztes Jahr hatten wir einen professionellen Fotograf zu Gast: Jürgen Klauser. Er hat wunderschöne Fotos von den Baumhäusern und der umgebenden Natur geschossen und – das ist das ganz besonders Tolle – sie uns zur Verfügung gestellt. Als die Tourismus GmbH bayerische Rhön zum Fotowettbewerb aufrief, haben wir eines unserer Lieblingsbilder eingereicht (ich habe es auch als Bildschirmschoner): das wunderschöne Spätsommerbild. Der Wettbewerb wäre fast in Vergessenheit geraten, wenn nicht der Anruf gekommen wäre, bei dem verkündet wurde, dass wir den 4. Platz gemacht haben! Die Preisverleihung fand im Kloster Kreuzberg statt, dem heiligen Berg der Franken. Der ist übrigens ein perfektes Ausflugsziel, u. a auch wegen des süffigen Kreuzberg-Bieres. Das Bild ist im Bruder Franz Haus ausgestellt.
Die Sauna gibt es nun ja schon länger und sie wird auch gerne benutzt. Danach springen Hartgesottene gerne mal in den Mühlensee. Nun haben Mechdi, Reiner und Reto für die gemütlichere Fraktion einen Hotpot gebaut, den wir dann in Zukunft für unsere Gäste mit Holz einschüren. Ganz besonders schön ist die Umrandung aus Sandstein geworden. Mich erinnert sie an den Froschkönig. Da saß doch die Königstochter immer am Rand eines Brunnens, im Märchenbuch sah der immer so aus wie unserer. Daher Ratschlag an alle Singles: falls ein Frosch mal daher kommt, solltet ihr ihn unbedingt küssen!
Donald Duck wohnt ja bekanntlich in Entenhausen und zählt dort sein Geld. Deshalb kann man nicht mehr ganz unschuldig „Entenhaus“ denken, weil das Gehirn gleich ein „Entenhausen“ draus macht. Blöd. Denn hier soll es um ein Entenhaus gehen. Enten finden es ganz gut, mitten im See zu brüten, weil dort ihre Jungen relativ sicher sind. Füchse sind ja wasserscheu und lassen dann lieber die Pfoten von jungen Entlein. Und weil wir uns über Entenjunge im kommenden Frühjahr freuen würden, hat Mehdi ein Entenhaus gebaut. So mit Heu ausgestattet sieht es sehr gemütlich aus. Rätsel: was kommt auf der 1. Seite hauptsächlich, wenn man „Entenhaus“ in eine Suchmaschine eingibt: a) Bauanleitungen für Heimwerker b) China-Restaurants c) deutsche Zoos (Opel, Nürnberg, Berlin, Hamburg) Lösung: b)
Ich freue mich immer so auf den Advent, weil dann die dunklen, grauen Wintertage endlich Sinn machen. Denn Kerzenschein, Plätzchen und Tee sind nur so richtig gut zu genießen, wenn es dunkel ist. An sonnigen Tagen kommt keine Stimmung auf. Nun, meistens haben wir ja Glück und können im Sinne dieses Mottos den Advent nahezu durchgängig erleben…. Wobei: dieses Jahr hatten wir schon erschreckend viele sonnig, kalte Wintertage. Aber ich kenne auch genug Menschen, die den Advent dann trotzdem genießen können. Die Seemühle kommt sehr schön geschmückt daher, danke an alle Mitarbeiterinnen (Stephan sagt immer: ohne Frauen gäbe es keinen Weihnachtsschmuck. Ich glaube, er hat recht).
Unser Wassserspeier sieht komisch aus. Also irgendwie ist er schon hübsch, aber man kann nicht so recht erkennen, was er darstellt. Ein wenig erinnert er an den kleinen König Kallewirsch, der als König der Erdmännchen über die fünf Völker der Wirsche, Wolde, Gilche, Trumpe und Murke herrscht. Hier der Vergleich (Kallewirsch wohnt in der Augsburger Puppenkiste): Im Moment kann einem der Wasserspeier Kallewirsch ein wenig leid tun. Er sieht aus, als würde es ihn „heben“, wie man in Bayern sagt. Der Arme, er wird sich jetzt schon auf den Frühling freuen.
Bei Frost mit Kamera ausgestattet hat Stephan eine verblüffende Entdeckung gemacht: nur mit viel Sachverstand kann man das Baumhaus für unsere Eichhörnchen von dem für die Menschen unterscheiden. Gut, wer sich auskennt wird ein paar Unterschiede erkennen. So ist die Treppe für die Eichhörnchen massiver angelegt. Und die Fenster sind blickdicht gestaltet, denn Eichhörnchen haben gerne ihre Privatsphäre (und haben es gerne dunkel). Innen hingegen würde jeder den Unterschied sofort sehen. Aber leider bleibt es dem neugierigen Besucher verwehrt, einen Blick ins Innere des Eichhörnchen-Baumhauses zu werfen. Wie gesagt: Privatsphäre. Nur eines möchte ich hier kurz andeuten: es gibt dort keine Toilette (erledigen die Tierchen anders) und kein fließendes Wasser (sind wasserscheu). Schwer zu unterscheiden:
Dieses Jahr hatten wir Ende November den ersten Frost. Die Winzer haben jubiliert: endlich mal wieder Eiswein. Dank der milden Winter gab es 2 Jahre keinen. Aber uns gefällt es auch gut, wenn es kalt UND sonnig ist. Und das war der Fall. Da hat Stephan ein paar schöne Impressionen für uns erwischt.
Bei unseren Gästen ist das Baumbuch sehr beliebt. Es zeigt die Entstehung des Baumhaushotels und die Renovierung der Seemühle.Wer es sich mal ansehen möchte, muss einfach bei uns übernachten…. Naja, oder es sich online ansehen:Hier geht´s zum Baumbuch!
Damals, in den 90ern, wurden wir mal nach einer anstrengenden Wanderung in Ligurien, auf der wir auf den letzten Kilometern schlapp gemacht haben, von einem wunderbaren Gefährt auf der Ladefläche mitgenommen. Mit sehr beschaulichem Tempo ging es zurück zum Campingplatz und für mich stand fest: so etwas (Auto, Laster, Moped, ja was eigentlich?) möchte ich auch mal haben. Jetzt war es fast so weit, denn für unsere Gäste und deren Gepäck brauchen wir ja noch ein adäquates Fahrzeug. Nun, die Ape wird es leider nicht sein: sie ist zu laut und stinkt leider elendig. Das gefällt uns nicht, unseren Gästen und den Waldbewohnern aber auch nicht!
Wer das ist? Ein ziemlich abgefahrener Typ im wahrsten Sinn des Wortes. Er stammt aus Thüringen (kennt sich also mit deutschen Mittelgebirgen aus) und radelt derzeit mit einem Eingang-Fahrrad durch die Welt. Wenn man ihn auf Videos sieht, denkt man, er sitze auf einer Nähmaschine. Eingang-Rad… Das ist schon sehr lange her. Das kleine Rädchen, auf dem wir alle Fahrradfahren erlernten, hatte nur einen Gang. Damit sind wir aber maximal in der Rheinebene herum gefahren. Markus dagegen ist kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit. Und obwohl er nun schon so ziemlich überall war, gefällt es ihm in Spessart und Rhön ganz besonders gut. Tja, der muss es ja wissen. Wer mehr über Markus erfahren möchte: hier kommt Ihr auf seine Homepage. Und anbei ein paar Kostproben von seinen tollen Fotos.
Dass wir tolle Gäste haben, das habe ich hier schon öfter erwähnt. Aber manche sind zusätzlich auch noch sehr aktiv und schreiben uns nach ihrem Aufenthalt Grüße mit Fotos im Anhang. So geschehen bei Beate, die mit ihrem Freund offenbar ein ganz besonderes Wochenende erlebt hat. Warum es so besonders war? Tja, Geheimnis, da müsstet Ihr schon Beate selbst fragen. Ich schweige hier wie ein Grab! Aber es ist ja auch viel schöner, sich bei uns eine eigene, „geheimnisvolle“ Zeit zu gönnen und nicht die Geheimnisse anderer zu nachzumachen…
Das wollten wir nicht: unsere Gäste in Angst und Schrecken versetzen. Es war doch nur eine Probe-Übung… Die Feuerwehr Gemünden hat löschen, evakuieren und bergen geübt. Es sah wohl so echt aus, dass der eine oder andere Gast in Panik geriet. Dafür wollen wir uns in aller Form entschuldigen. Und für Panik gibt es zum Glück keinen Grund: es hat alles reibungslos geklappt! Danke, liebe Feuerwehr. Wir sind froh, dass wir euch haben! Und liebe Gäste: nächstes Mal warnen wir euch vor. Versprochen!
Vorgestern kam Harry mal wieder vorgefahren, dieses Mal mit Herbie. Er macht sich dankenswerter Weise für uns auf die Suche nach einem Baumhausmobil. Es soll ein robustes Fahrzeug sein, das keine Angst vor dem steilen und unwegsamen Gelände hat, aber trotzdem nicht wie ein Panzer daher kommt. Na, da wäre doch ein Herbie-Käfer genau das richtige:
Es gibt ihn wirklich: den Begleiter unserer – in den 60er Jahren geborenen – Kindheit: Lurchi. Damals vertriebenen wir uns den langweiligen Schuhkauf mit dem Karussell, das sich in fast jedem Salamanderladen befand und das man mit einem Schwungrad so schnell in Gang bringen konnte, das die große Schwester über Übelkeit jammerte. Oder man ließ seine Füße mit einer spannenden Maschine ausmessen: man stellt einen Fuß auf ein Kästchen (es sah ungefähr aus wie eine Personenwaage) und heraus kam eine gruselige, knochige Aufnahme vom Fußskelett (ach, wie arglos unsere Eltern doch waren. Man möchte sich den Aufschrei nicht vorstellen, den eine solche Maschine heute bewirken würde – und dann noch mit KINDERfüßen). Oder aber: man verzog sich in die braune Sofaecke und las „Lurchi“ – also vor allem die Schwester machte das, da ihr vom Karussell ja übel war. Alle anderen fanden die Geschichten zu gruselig. Was genau gruselig war, ist im Meer der Erinnerung verschwunden. Es blieb nur ein Gefühl dumpfen Unbehagens. Und nun das: Lurchi ist keine Comicfigur. Lurchi gibt es wirklich. Und er lebt ausgerechnet an der Seemühle! Wer hätte das gedacht, das räumt nun mit allen unseren Gewissheiten auf! Gibt es Mickey auch? Und Foxy? Jolly Jumper? Idefix…..?
Ende September wurde die alte Fachwerkscheune dann endlich von Morlesau nach Gräfendorf umgezogen – wir hatten das in diesem Blog schon am 13. September angekündigt. Der Umzug war ein Spektakel, das man kaum mit Worten beschreiben kann. Daher nun eine kleine Bildfolge:
