Im Zusammenhang mit Mühlen kommt man beim Malen leicht durcheinander, denn eigentlich will die Mühle vor allem eines: Mahlen. Nun kommt man aber nicht umhin, gelegentlich auch mal malen zu müssen. Besonders dann, wenn man eine alte Mühle quasi komplett neu aufgebaut hat. Wenn man Lehm an den Wänden hat, der einfach nicht die richtige Farbe für eine Wand hat. Da braucht man dann Maler und nicht etwa Müller.
Das war nun wirklich ein Erlebnis ganz anderer Art: beim arglosem Basteln in den Baumhäusern (Heizungs-Einbau bei 37 Grad Außentemperaturen, etwas grotesk) wurde Stephan durch merkwürige Geräusche abgelenkt. Als er nachschaute, traute er seinen Augen nicht: eine oliv gekleidete Truppe robbte durch unser Baumhaus-Areal! Unser Areal! Was soll das denn? Wir haben keine Einsatztruppe bestellt, dafür haben wir ja auch kein Mandat. Momentan kommen wir mit der Verteidigung unserer Pfründe alleine noch ganz gut zurecht. Leider mussten wir sie bitten, ihre Übungen doch wo anders abzuhalten. Sie sind dann rasch von ihrem Chef abkommandiert worden. Wenn wir sie irgendwann mal brauchen sollten, dann wissen wir, an wen wir uns wenden müssen…
Trotz der Trockenheit in den letzten Wochen blüht und grünt es an der Seemühle üppig und satt. Und wieder zeigen sich ganz besonders hübsche Tierchen.
Gesehen auf der Rhönautobahn. Was der Vogelschützer wohl dazu sagt?
Der Oldtimer-Bus hat es mir ja schon sehr angetan: er transportierte Senioren einer katholischen Gemeinde. Und dann kamen auch noch die Franzosen. Sie kamen in Begleitung ihrer deutschen Gastgeber sogar mit zwei Bussen! Baumhäuser sind in Frankreich ja wesentlich verbreiteter als bei uns, dennoch konnten wir den Gästen ein paar „Aahs“ und „Oohs“ abringen.
Es gibt E-Book, E-Mail, E-Bike, E-Zigarette und nun auch E-Strich. Ein Sensation in der IT-Branche, die sich allerdings noch nicht herumgesprochen hat. Mal sehen, wann Cupertino anruft (dann hieße es allerdings I-Strich). Auf die Böden der Seemühle wird der E-Strich aufgebracht, muss dann 6 Wochen trocknen (oh je, da wird die Geduld der Fliesen- und Dielenverleger arg auf die Probe gestellt) und kann dann aufgehübscht werden. In unserem Fall mit Fliesen und Eichendielen. Auf den Bildern gut zu sehen sind die Fußboden-Heizungsschlangen!
Megacitys kennt man ja eigentlich nur aus China. Wir durften nun eine Baumhaus-Megacity in Südtirol kennen lernen. Sie ist noch nicht ganz fertig. Ehrlich gesagt, liegt vor den Bauherren noch ein weiter Weg – wir wissen, wovon wir sprechen. In der Nähe von Meran werden 50 Stelzenhäuser und Chalets entstehen. Unglaublich riesig wird das ganze, eine richtige kleine Stadt. Und: okay, der Blick ist sensationell. Aber es ist nicht so gemütlich, kuschelig, verwunschen und unberührt wie bei UNS – an der Seemühle!
Hier der Beweis: es wird nicht nur gearbeitet an der Seemühle. Manchmal wird sich auch erfrischt. Und manchmal gibt es ein Gläschen auf der Baumhausterrasse: Blick ins Waizenbachtal und Vogelgezwitscher inklusive.
Das muss man mal gesehen haben: wenn Sigrid die Kettensäge anwirft und filigrane Figuren aus Baumstämmen sägt. Unglaublich! Die Frau könnte bei jeder Timbersport-Meisterschaft antreten. Timbersport? Das sind Wettkämpfe von Forstarbeitern, die erstmals in Tasmanien durchgeführt wurden und dann über Amerika und Kanada nach Europa respektive den Spessart schwappten. Und das haben wir hier noch nicht erwähnt: die Gräfendorfer sind in Deutschland sozusagen das Bayern München des Timbersports. Ob es auch Damenteams gibt, das weiß ich nicht. Sigrid sollte mal eins gründen!
… hat Harald betrieben. In einer 2-stündigen Blitzaktion haben starke Männer die Treppe des alten Wohnhauses (vor dem Abriss) ausgebaut. Dann hat Harald die Treppe nach Obereschenbach geschafft, sie wunderschön hergerichtet und wieder zurück gebracht. Nun wird die alte, wirklich sehr schöne Eichentreppe ihren Platz in der Mühle finden (der Einbau hat übrigens SEHR viel länger als der Ausbau gedauert. Man kann sagen, dass nach getaner Arbeit die Nerven blank lagen…).
Wir müssen ausgleichende Maßnahmen ergreifen: die Behörden haben uns aufgelegt, dass wir einen Fichtenhain fällen müssen und dafür Buchen pflanzen sollen. Das freut mich natürlich für die Buchen, denn ich weiß ja, wie schön es an der Seemühle ist. Sie werden sich dort sicher wohler fühlen als in einem Großstadtpark mit hebenden Hundebeinen, eingeritzten Herzen und Kohlenmonoxid-Luft. Aber: die armen Fichten! Sind das etwa Randfichten? Sind sie schlechter als Buchen? Sie kommen ursprünglich nicht im Spessart vor, so die Begründung. Aber was ist schon ursprünglich? Wann war eigentlich ursprünglich? Vor 100 Jahren? Vor 10000? Da möchte ich nicht wissen, was man sonst noch roden müsste (übrigens: die Baumhäuser haben wir NICHT auf Fichten gebaut!).
Betten sind ein ganz wichtiges Thema: manchmal liegt man drin und will nicht raus. Manchmal freut man sich beim Aufstehen schon wieder auf den nächsten Schlummer. Mit dem Bett sollte man sich gut verstehen, man verbringt soviel Zeit darin. Es muss kuschelig und gemütlich sein und einen möglichst lange und oft von den Mühen des Alltags ablenken. Und das beherrschen die Betten, die ich kenne, in sehr vielfältiger und phantasievoller Art und Weise…Man kann also getrost davon ausgehen, dass man im Baumhaushotel auf echte Gemütlichkeitsspezialisten trifft. Einfach mal selbst überzeugen…
Gerade erwacht die Natur wieder zu Leben, das kann man an der Seemühle sehr eindrücklich beobachten: die Bäume treiben aus, die Blumen blühen, die Vögel brüten und es gibt Tierjunge. Aber der Kreislauf der Natur lässt auch – zum Glück meistens erst im Herbst – verblühen, welken, abfallen und sterben. Beides konnten wir gleichzeitig am Waizenbach entdecken: Enten werden ausgebrühtet (Cindy und Bert???), Marder haben das zeitliche gesegnet.
Und so ging es weiter mit dem Pfützen-Aus: für die Wegentwässerung werden Durchgänge und Gräben gebaut.
Es ist Ostern, die Sonne lacht und die Blüten der Schachblume (oder auch Schachbrettblume) sind fast geöffnet. Die Schachblume verdankt ihren Namen ihrer schachbrettartig gemusterten, purpurbraunen Blüte, mit der sie in jedem Frühjahr von Ende April bis in die ersten Maitage hinein blüht. Sie benötigt Feuchtwiese als Lebensraum. Und jetzt kommt die Sensation: das größte zusammenhängende Vorkommen in Deutschland findet man in den Feuchtwiesen der beiden aneinander angrenzenden Naturschutzgebiete Sinngrund bei Obersinn und Sinnwiesen von Altengronau. Und das ist ganz in der Nähe vom Baumhaushotel Seemühle. www.markt-obersinn.de
„Ich habe nicht von einer Sprengung des Mühlenantriebsaggregats gesprochen, sondern von der Sprengung des Fundaments des Mühlenantriebsaggregats,“ sagt Stephan. Ach so! Des wenn ich vorher gewusst hätt. Jetzt kann ich diesen Ergänzungsbeitrag aber nutzen, um ein paar Bilder einzufügen, die bunt zusammengewürfelt sind und dabei absolut un-technisch.
Wer ist noch alles neugierig auf das Innenleben der Baumhäuser? Wahrscheinlich alle, die Mühlenaggregate uninteressant finden. Heute wollen wir mal wieder ein wenig die Türe öffnen und einen Blick in eines der Häuser werfen…
Eine große Herausforderung: Stephan hat mich gebeten, einen Beitrag zur Sprengung des alten Mühlenantriebaggregats zu machen. Kann ich aber nicht: ich weiß nicht genau, was das ist. Und ich sehe auf den Bildern nur einen großen Stein und eine Monstermaschine: wahrscheinlich ein Aggregat-Sprenger (?). Aufgrund dieser abgrundtiefen Unwissenheit werde ich es bei diesen Worten belassen, man möge sich selbst ein Bild machen.
Auf dem Seemühlengelände haben sie aber nichts verloren. Sonst hört man ja die Vögel nicht mehr, nicht das Blätterrauschen und das Bachgeplätscher. Deswegen legen wir am Eingang einen Parkplatz an, von da an geht es nur noch per pedes oder mit Strom weiter. Aber keine Sorge: das Gepäck muss niemand schleppen.
Ich habe keine Lust mehr auf den CAT. Er nervt! Ich liebe Katzen und Kater, aber der Cat macht seinem Namen keine Ehre. Jetzt ist das Getriebe kaputt!