Dass er ausgerechnet als erstes das Zeitliche segnete, tut weh. Er war so hübsch und fröhlich mit seinem sonnengelben Anstrich. Und immer treu zu unseren Diensten seit einem Jahr. Aber es hilft nichts, es ist ein Motorschaden, sagt Harry. Kann eigentlich nicht mehr repariert werden. Tragisch.
Die Maschinenhalle ist ja wirklich schon lange fast fertig, aber eine entscheidende Sache hat bislang gefehlt: die Fenster und Türen. Das hat Harald wie gewohnt zügig und zuverlässig geregelt. Jetzt kann die Werkstatt bald einziehen, wird nicht mehr nass und muss nicht frieren. Zeitgleich hat Matthias die Wände für unser Technik- und Versorgungsgebäude (auch „Waschhaus“ genannt) errichtet. Damit hatte er sich dann seinen Urlaub auf Kreta redlich verdient.
Ja, was macht die eigentlich? Von ihr war schon lange keine Rede mehr. Aber doch, es geht ihr gut, zumal sie nun ein neues Kleid erhalten wird: nachdem das Lehmsteinmauerwerk abgetrocknet ist, konnte sie mit der ersten Lage Kalkputz versehen werden. Das fanden viele bedauerlich, ihnen gefielen die Lehmsteine besser. Sie sieht das ganz anders: ihr gefällt ihr Kalkkleid sehr gut!
Es gibt Tage, an denen nichts läuft wie es sollte: es ist kein Kaffee mehr da, der Zug fährt einem vor der Nase weg, der Autoschlüssel steckt (was erst bemerkt wird, wenn das Auto feinsäuberlich verschlossen wurde). Oder: der Bagger fällt um. Nicht so schlimm, ist ja nichts passiert, der Hang ist halt zu steil. Das ist aber alles nichts gegen eine 2 Tonnen schwere Kabeltrommel, die der Schwerkraft folgend den Hang hinabrollt und nur durch einen Heuballen gestoppt wird (Dank an unseren Josef). Ich sag´s ja: der Hang ist zu steil.
Dieses Mal ist es nicht Paul, nicht Gino oder Mehdi: der Maulwurf des Sommers 2013 heißt Stephan! 10 Kontrollschächte mussten gesetzt werden, damit wir später noch an die Leitungen kommen, wenn mal was ist… Verstopfung oder so, man weiß ja nie.
Nein, unser Grab mussten wir bisher noch nicht schaufeln, so schlimm ist´s nun auch wieder nicht. Höchstens ein Groschengrab… Aber Gräben sind nötig. Insgesamt über 400 m haben wir bei brütender Hitze von den Baumhäusern bis zum Versorgungsgebäude geschachtet. Alle haben mit angepackt, denn die Leitungen müssen ja verlegt werden, um den Gästen Wasser, Strom und Abwasser zur Verfügung zu stellen. Es war zwar ein sehr trockener Sommer, aber man kann ja nie ganz sicher sein: deshalb mussten die offenen Schächte vor jedem drohenden Regen abgedeckt werden, damit sich kein Wasser sammelt. Das hat in den Gräben nichts zu suchen, nur in den Leitungen.
Wir mussten sie nicht durchs Dorf treiben, kalt war es auch nicht und Perlen haben wir auch nicht vor sie geworfen: Die Sau kam trotzdem. Als Wildsau kam sie daher und suchte alsbald das Weite. Es hat ihr bei uns zu sehr gemenschelt. Vielleicht wird sie ja unser Glücksschwein.
Das Backhaus wird fertig gestellt: Der Kamin wurde ebenso wie das Dach im August erneuert. Der Schornsteinfeger wird zufrieden sein.
Johannes und die restlichen Barone errichten im August die Plattformen für das vierte und fünfte Baumhaus. Dafür brauchen echte Barone keinen Kran, was uns immer wieder fasziniert. Die geplanten Baumhäuser werden etwas größer als die bisherigen: mit Balkon bieten sie 42 qm Fläche. Und der Balkon ist vom Feinsten. Johannes war von der Morgensonne so begeistert, dass er sich gleich den Kaffee liefern lassen wollte. War aber keiner da, schade!
Die Baumhäuser sollen wenigstens auf den letzten Metern trockenen Fußes erreicht werden: daher galt es, Regenrinnen an Teilen des Daches anzubringen. Für diese Aufgabe konnten wir Theo gewinnen, worüber wir sehr froh sind. Er hat den Job zwar zwischendurch verflucht (es hat sich komplizierter gestaltet als vermutet), aber er hat mal wieder 1a Arbeit geleistet.
Es ist Juli – Hochsommer – das Thermometer steigt auf 38°C im Schatten (in der Sonne sind es sogar 51°C): genau die richtigen Bedingungen für zwei starke Männer, um sich mit den Versorgungsgräben zu befassen, die die Leitungen der Baumhäuser aufnehmen sollen. Die müssen nämlich z.T. per Hand gegraben werden. Für diese anspruchsvolle Aufgabe konnten wir Paul und Thomas gewinnen. Und mehrere Kästen Wasser.
Beim Bau des 3. Baumhauses geht es nur weniger heinzelmännisch zu: am helllichten Tag werden die Wand- und Dachelemente hergefahren und mit der Seilwinde nach oben gezogen. Inzwischen ist schon so etwas wie Routine entstanden. Jetzt stehen 3 wunderschöne Baumhäuser im Wald, gut versteckt und im Sommer hinter dem Blättervorhand kaum zu entdecken.
… soll es bald wieder aus der Seemühle schallen. Dazu muss das Dach des historischen Backhauses erneuert werden. Außerdem benötigt der Backofen einen neuen Kamin (an dem der Siebenschläfer auch Gefallen fand – siehe 29.07.). Auch der alte Ofenrohrschieber wird überarbeitet und wieder eingesetzt. Der Teig kann also wieder geknetet werden – gell, Eckehard?
Oder immer noch … Eigentlich glaubten wir bislang, dass Medhi ihn erfolgriech vertrieben hat. Aber jetzt wissen wir es ganz sicher: der Siebenschläfer geistert immer noch durch die Seemühle. Es gibt klare Beweise dafür. Die Pfotenspuren waren noch nicht ganz eindeutig (übrigens am frisch verputzten Kamin des Seemühlenbackhauses), aber dann zeigte sich der Bursche ganz frech. Warum auch nicht: er wohnt schließlich dort. Warum sollte er sich da verstecken?
In letzter Zeit ist immer wieder von Nepotismus die Rede (v.a. in Bayern), hier wird er gelebt. Und zwar in Form von Simon, einem unserer besten Männer. Und seines Zeichens Neffe und ein echter Schulze. Auf den Bildern mauerte er mit Paul die Rezeption. Hoffentlich kommt er bald wieder…Es gibt noch viel zu graben, mauern, hämmern und bohren.
Die Bodenplatte des Wirtschaftsgebäudes liegt und jetzt geht´s weiter wie gehabt: Fundamentarbeien, Leitungsverlegung, Einbau von Rohren und Bewehrung der Außenwände. Gäääähn.
Im Juli gab es ein Klassentreffen ehemaliger Gräfendorfer Schüler. Diese hatten zwar ihre Schulpflicht seit ein paar unbedeutenden Jährchen schon erfüllt, aber wie´s um ihre Baum(haus)schulpflicht steht, wissen wir nicht. Ist auch egal, denn bei uns ist alles freiwillig. So erschienen ungefähr 50 fröhlich Élèven zum Schulausflug an der Seemühle.
Für manche Dinge braucht es kein Hochwasser – sie gehen trotzdem kaputt. Und keiner will´s gewesen sein…So geschehen mit unserem Radlader. Aber Medhi weiß mal wieder weiter und schraubt das gute Teil auseinander. Harry findet sofort den Fehler und organisiert innerhalb eines Tages das Ersatzteil. Klasse! Denn der Radlader ist unser bestes Stück – auch wenn man ihm das nicht unbedingt ansieht.
Während die Baumbarone am 3. und 4. Baumhaus basteln, erhalten Haus Nr. 1 und 2 den nötigen Feinschliff. So wird der Treppenaufgang mit einer Natursteinmauer verschönert, die Holzfenster werden mit ökologischer Öl eingelassen. Sieht schön aus und riecht gut.
Kaum ist das Hochwasser abgeflossen, wurden die Schäden sichtbar. Sie hielten sich zum Glück in Grenzen. Eine Brücke hat das Wasser mitgerissen, sodass die Fundamente erneuert werden mussten. Jetzt ist wieder eine gefahrlose Querung des Waizenbaches möglich.